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Warum Stress zu Schlafstörungen führen kann

"Der Schlaf ist für alle Menschen, was das Aufziehen für die Uhr ist." sagte Arthur Schopenhauer. Hierin äußert sich die regenerative Wirkung des Schlafs auf den Organismus. Guter Schlaf ist selbstverständlich, bis erste Störungen auftreten. Diese können sich als Störungen beim Ein-, Durchschlafen oder Verminderung der Schlafqualität äußern. Die Folgen zeigen sich kurzfristig bis mittelfristig auf mehreren Ebenen:

  • Körperlich: Schwäche, Kopf- und Muskelschmerzen
  • Psychisch: Antriebslosigkeit, Gefühl von Energielosigkeit, Tagesmüdigkeit, Reizbarkeit, Unwohlsein
  • Kognitiv: Konzentrationsstörungen, Störung des Gedächtnisses
  • Kreislauf: Erhöhung der Blutdrucks, des Pulses

Langfristig stellt chronischer Schlafmangel selbst einen Stressfaktor dar, der mit erhöhten Risiko für

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen, 
  • Stoffwechselstörungen, metabolisches Syndrom, Adipositas
  • Schlaf-Apnoe-Syndrom
  • neurodegenerativen Erkrankungen 
  • Immunschwäche usw.

einhergehen kann.

Wer ist eigentlich dieser Stress? Und warum verfolgt er mich?

Als Stress wird allgemein ein Reiz bezeichnet, der bei einem Organismus eine Reaktion hervorruft. Stress kann sowohl ein Gefühl sein, als auch ein objektiver Reiz von außen. Beispiel ist der Job, wo immer mehr Arbeit anfällt, oder eine Unfallsituation auf der Autobahn.

Die Möglichkeit des Körpers, auf Reize von Außen zu reagieren, ist grundsätzlich überlebenswichtig. 

Der Körper braucht Reize von außen! Sie sollten jedoch nicht dauerhaft den Organismus über- oder unterfordern. Ganz ohne Anforderungen, dauerhaft reizarme Umgebungen hingegen lassen die Reaktionsfähigkeit des Körpers verkümmern.

Wie reagiert der Körper auf Stress?

Stress führt zur Aktivierung des Körpers, dafür steigt der Blutdruck, die Herzfrequenz, die Atemgeschwindigkeit und die Durchblutung der Muskulatur verstärkt sich, und Energiereserven werden bereitgestellt, d.h. der Blutzucker steigt. In diesem Kontext wird ein Bild aus der Evolution herangezogen. Der Steinzeitmensch, der sich gegen ein Raubtier verteidigen muss. Für die benötigte Kraft stellt der Körper optimiert der Körper seinen Stoffwechsel.

Welche Botenstoffe sind an der Stressantwort beteiligt?

Die Stressantwort erfolgt vereinfacht über zwei Systeme: 

  • Das vegetative Nervensystem mit dem Sympathikus und
  • der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenachse (HPA-Achse)

Die wichtigsten Botenstoffe des vegetativen Nervensystems sind Adrenalin und Noradrenalin, welche den Kreislauf in Gang bringen. Sie sorgen für eine Beschleunigung der Herzfrequenz und Anstieg des Blutdrucks.

Darüber hinaus wird körpereigenes Kortison, das Cortisol freigesetzt. Es setzt wiederum Zucker aus der Leber frei und wirkt entzündungshemmend.

Die Botenstoffe, die Körperfunktionen steuern, müssen synthetisiert werden. Dessen Bestandteile werden über die Nahrung aufgenommen. Für den Prozess der Syntese werden Helfer, Enzyme, benötigt, die auf Mikronährstoffe angewiesen sind. 

In diesem Fall handelt es sich beispielsweise um:

Botenstoff

wichtige Mikronährstoffe

Adrenalin

Vitamin C

Cortisol

Pantothensäure (B5) + Niacin (B3) für die Bildung und hilft bei dessen Regulation

Serotonin

entsteht aus Tryptophan mit Hilfe von Vitamin B6, Selen

Melatonin

entsteht aus Serotonin

Alles klar, und warum kann ich schlecht schlafen, wenn ich Stress habe?

Bei chronischem Stress werden diese Botenstoffe vermehrt benötigt und damit verbraucht. Selbiges gilt für die zugehörigen Mikronährstoffe. 

Melatonin ist ein weiterer Botenstoff, der für die Schlafregulation verantwortlich ist. Stressbedingt erhöhte Cortisolspiegel vermindern dessen Synthese und führen zu vermehrten Abbau einer seiner Vorstufen, dem L-Tryptophan.

Stress führt zu einem Mehrverbrauch von Nährstoffen, die für die Synthese von Schlaf regulierenden Hormonen benötigt werden.

Dies ist ein Beispiel für betroffene Stoffwechselwege.

Weitere Ursachen für Schlafmangel:

  • Unregelmäßige Schlafenszeiten
  • Schmerzen
  • Ängste
  • Psyche (Ängste, Depressionen, seelische Konflikte)
  • Medikamente (z. B. Schilddrüsenhormone)
  • Jetlag

Ok, was kann ich jetzt gegen meine Schlafstörungen tun?

Ganz am Anfang der Kausalkette steht häufig Stress. Daher gilt es, dem eigenen Körpersystem Ruhephasen zu ermöglichen, damit er sich erholen kann. Was hier für den Einzelnen am effektivsten ist, ist individuell. Beispiele sind 

  • autogenes Training, 
  • Yoga hilft vielen, 
  • Kontemplation, 
  • Singen, 
  • Kreativität ausüben, 
  • einigen hilft Sport, 
  • anderen wiederum Ruhe.

Darüber hinaus: Herstellen einer Work-Life-Balance, Schlafhygiene, Pausen, Hobbies ermöglichen, berufliche Veränderungen erwägen usw.

Gibt es Stoffe, die meinen Schlaf unterstützen?

Wie bereits beschrieben, führt Stress zu Nährstoffdefiziten. Nicht immer können diese durch Nahrungsmittel ausgeglichen werden.

Bewährt haben sich beispielsweise folgenden Nahrungsergänzungen, um die o.a. Stoffwechselwege und damit Ihren Schlaf zu unterstützen:

  • Magnesium (Mineralstoff)
  • L-Tryptophan (Aminosäure)
  • Melatonin (Hormone)

Fazit

Erholsamer Schlaf ist wichtig für die Regeneration von Körper und Geist. Schlafstörungen können immer ein Hinweis darauf sein, dass dem Körper etwas fehlt. Daher sollte diesem Symptom nachgegangen und ein Ungleichgewicht zwischen Anforderung und Belastbarkeit wiederhergestellt werden.

Ziel ist ein gesunder und erholsamer Schlaf.

Bei Fragen können Sie sich gerne bei mir melden.

Weiterführende Informationen & Quellen

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