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Chronisch erschöpft? Vielleicht liegt es an den Mitochondrien?

Kennen Sie dieses Phänomen, ständig müde zu sein, trotz genügend Schlaf? Woran kann es liegen, dass diese Regeneration bei mir nicht funktioniert?

Erschöpfung ist ein allgemeines Symptom, welches auf unterschiedliche Probleme hindeuten kann. In diesem Artikel möchte ich auf die Mitochondrien eingehen, welche umgangssprachlich auch als "Kraftwerke der Zelle" bezeichnet werden.

Was ist chronische Erschöpfung?

Wir alle fühlen uns hin und wieder müde - nach einer kurzen Nacht, einem stressigen Tag oder einem vollen Terminkalender. Das ist völlig normal. Doch was ist, wenn die Müdigkeit einfach nicht mehr weggeht? Wenn selbst nach acht Stunden Schlaf keine Energie zurückkehrt? Dann könnte es sich um mehr handeln als nur um "normale" Erschöpfung - nämlich um eine chronische Erschöpfung.

Chronische Erschöpfung ist ein Zustand, bei dem die Energiereserven des Körpers dauerhaft auf Sparflamme laufen. Betroffene fühlen sich nicht nur körperlich, sondern auch mental wie "ausgelaugt". Selbst kleine Aufgaben des Alltags können zur Herausforderung werden.

Typische Symptome chronischer Erschöpfung sind:

  • Anhaltende Müdigkeit, die auch durch Schlaf nicht besser wird

  • Konzentrationsprobleme und "Gehirnnebel"

  • Muskelschwäche oder Schmerzen

  • Schlafstörungen

  • Erhöhte Reizbarkeit oder depressive Verstimmungen

Die Übergänge zu anderen Zuständen, wie Burnout, Depressionen oder dem chronischen Erschöpfungssyndrom, sind fließend. Deshalb ist eine gründliche Ursachenforschung entscheidend - und genau hier kommen die Mitochondrien ins Spiel.

Mitochondrien - die Kraftwerke der Zellen

Mitochondrien sind winzige Zellorganellen, die in fast jeder Zelle deines Körpers vorkommen - mit einer besonders hohen Dichte in energiehungrigen Organen wie Gehirn, Herz, Muskeln und Leber. Ihre Hauptaufgabe: Energie produzieren. Genauer gesagt stellen sie das Molekül ATP (Adenosintriphosphat) her - die universelle Energieeinheit, die dein Körper für nahezu alle lebenswichtigen Prozesse benötigt.

Im folgenden Bild sehen Sie ein vereinfachtes Schema der mitochondrialen Energiegewinnung. In Form von Atmung und Nahrung nehmen wir Energie auf, die in den Mitochondrien in den Energieträger ATP umgewandelt wird. Als Nebenprodukt von ATP entstehen Wasser und Kohlendioxid (CO2). Kohlendioxid wird ausgeatmet. Damit die Energieproduktion funktioniert werden Helfer benötigt, dazu zählen Vitamine wie, Q10, B2 und B3 oder Mineralstoffe wie Kupfer, Magnesium und Eisen.

Ohne ATP funktioniert nichts: Keine Muskelbewegung, kein klares Denken, kein funktionierendes Immunsystem. Es ist also kein Wunder, dass Sie sich erschöpft, antriebslos oder "wie leer" fühlen, wenn die Mitochondrien nicht optimal arbeiten.

Warum sie für deine Vitalität entscheidend sind

Man kann es sich so vorstellen: Wenn Ihre Mitochondrien gut in Schuss sind, ist Ihr Körper wie ein Auto mit einem vollen Tank und einem perfekt laufenden Motor. Wenn Sie hingegen ausgebremst sind - durch Stress, Umweltgifte, schlechte Ernährung oder chronische Entzündungen - dann läuft der Motor nur noch im Notbetrieb. Und genau das kann sich in Form von anhaltender Müdigkeit, Leistungstiefs und Konzentrationsstörungen bemerkbar machen.

Besonders interessant: Mitochondrien besitzen ihre eigene DNA und gelten als besonders empfindlich gegenüber oxidativem Stress und Umweltbelastungen. Das macht sie gleichzeitig auch anfällig - aber zum Glück auch ansprechbar auf gezielte Unterstützung.

Wie Mitochondrien mit chronischer Erschöpfung zusammenhängen

Mitochondrien sind dafür verantwortlich, die Energie zu liefern, die dein Körper für seine täglichen Funktionen benötigt. Wenn sie jedoch nicht richtig arbeiten - sei es durch oxidativen Stress, entzündliche Prozesse oder Schäden durch Umweltgifte - dann kann dies zu einer Mitochondrialen Dysfunktion führen. Diese Dysfunktion bedeutet, dass die Mitochondrien weniger effizient in der ATP-Produktion sind, was zu einem Energieverlust auf zellulärer Ebene führt.

Ursachen für mitochondriale Dysfunktion

Es gibt viele Faktoren, die die Gesundheit deiner Mitochondrien beeinträchtigen können:

  • Chronischer Stress: Dauerhafte Stressbelastung kann zu einer Überproduktion von freien Radikalen führen, die deine Mitochondrien schädigen und die ATP-Produktion hemmen.

  • Ungesunde Ernährung: Eine Ernährung, die arm an wichtigen Mikronährstoffen wie Antioxidantien, Vitaminen und Mineralstoffen ist, belastet deine Mitochondrien und macht es ihnen schwerer, ihre Arbeit zu tun. Besonders ein Mangel an Coenzym Q10 oder B-Vitaminen kann die Energieproduktion stark beeinträchtigen.

  • Entzündungen: Chronische Entzündungsprozesse im Körper (wie sie bei Autoimmunerkrankungen oder Infektionen auftreten können) setzen toxische Substanzen frei, die die Mitochondrien schädigen und ihre Funktion beeinträchtigen.

  • Infektionen und Viren: Bestimmte Viren, wie z. B. das Epstein-Barr-Virus (EBV), können Mitochondrien direkt angreifen und ihre Leistungsfähigkeit herabsetzen, was zu langanhaltender Müdigkeit führt.

  • Umweltgifte: Belastungen durch Umweltgifte oder chemische Substanzen können ebenfalls eine mitochondriale Dysfunktion verursachen, indem sie die Zellen schädigen oder die Entgiftungsprozesse stören.

Was passiert im Körper bei einer gestörten Mitochondrienfunktion?

Wenn die Mitochondrien nicht mehr richtig arbeiten, wird weniger ATP produziert, was zu einem Energieverlust im gesamten Körper führt. Die Zellen "laufen im Leerlauf" und können nicht mehr die notwendige Energie für alltägliche Aufgaben bereitstellen. Dies äußert sich dann in Symptomen wie:

  • Chronischer Müdigkeit: Ständig müde, auch bei ausreichendem Schlaf.

  • Konzentrationsprobleme: Sinken der geistigen Leistungsfähigkeit, Sie fühlen sich benebelt.

  • Muskelverspannungen oder -schwäche: Ihre Muskeln bekommen nicht genug Energie, um ihre Arbeit effizient zu verrichten.

  • Immunsystem-Schwäche: Eine unzureichende Mitochondrienfunktion beeinträchtigt auch das Immunsystem, was Sie anfälliger für Infektionen macht.

Diese Symptome sind typisch für eine chronische Erschöpfung, aber sie können auch in Zusammenhang mit anderen gesundheitlichen Problemen stehen. Deshalb ist es wichtig, die genaue Ursache zu ermitteln, wenn die Müdigkeit nicht verschwindet.

Diagnostik bei chronischer Erschöpfung

Um zu klären, ob deine mitochondriale Funktion gestört ist, gibt es verschiedene diagnostische Ansätze. In der Regel ist eine umfassende ärztliche Untersuchung nötig, um andere Ursachen auszuschließen und eine mitochondriale Dysfunktion zu bestätigen. Hier einige gängige Untersuchungsmethoden:

  • Bluttests: Ein Blutbild kann Hinweise auf Entzündungen, Nährstoffmängel (z. B. Coenzym Q10, B-Vitamine, Magnesium) oder erhöhte Werte von oxidativem Stress geben, die auf eine mitochondriale Dysfunktion hinweisen können.

  • ATP-Messung: Der Energieträger lässt sich inzwischen intrazellulär messen und gibt Aufschluss über einen Energiemangel

  • Oxidativer Stress: Messungen von freien Radikalen und Antioxidantien im Körper können auf eine Schädigung der Mitochondrien durch oxidativen Stress hinweisen.

Wenn Sie den Verdacht haben, an einer chronischen Erschöpfung bzw. mitochondrialen Dysfunktion zu leiden, kann eine zielgerichtete Diagnostik dabei helfen, Ursachen zu beheben, um wieder in einen energievollen Zustand zu gelangen.

Fazit

Eine Dysfunktion der Mitochondrien kann eine Ursache für chronische Erschöpfung darstellen. Bleiben Maßnahmen, wie gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf ohne Besserung der Beschwerden, kann eine erweiterte Diagnostik dabei helfen, tiefer liegende Ursachen zu finden und zu beheben.

Über

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Hier veröffentliche ich Texte zu unterschiedlichen Themen mit Bezug zur Gesundheit. Gerne nehme ich Anregungen für weitere Artikel entgegen.
Ich wünsche viel Freude beim Lesen.