ein erhöhtes LDL-Cholesterin ("böses Cholesterin") gilt als Risikofaktor für das Auftreten von Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose), Herzinfarkt und Schlaganfall. Daher sind niedrige Werte im Blut Ziel einer Risikoreduktion. Zu den bekanntesten und am häufigsten verschriebenen Medikamentengruppen der Fettsenker zählen die Statine (z.B. Atorvastatin, Pravastatin, Simvastatin) [1].
Statine sind von einem Pilz, dem Penicillium citrinum, abgeleitet. Seine fettsenkende Wirkung wurde erstmals 1976 durch den japanischen Biochemiker Akira Endō beschrieben. Zuvor hatte er laut Wikipedia-Eintrag Extrakte von 6.000 Pilzen systematisch getestet [2].
Der Stoffwechselweg von den Ausgangssubstanzen zum Cholesterin umfasst viele Schritte. Für diese Frage ist die HMG-CoA-Reduktase von Relevanz. Sie wandelt Substrate aus dem Abbau von Kohlenhydraten, Fetten und Aminosäuren in Cholesterin um: Gemeinsamer Vorläufer ist das Substrat HMG-CoA. Statine sind dem HMG-CoA ähnlich und konkurrieren um die Bindungsstelle der HMG-CoA-Reduktase (kompetitive Hemmung). Da die Bindungsstelle durch das Statin besetzt ist, kann das eigentliche Substrat - HMG-CoA- nicht in Cholesterin umgewandelt werden [3]. Zur Verdeutlichung folgende Abbildung:
Durch die Hemmung der Cholesterinsynthese fehlt diese Substanz den nachfolgenden Stoffwechselschritten, sie dient als Ausgangssubstanz für Vitamin D, Sexualhormone und Gallensäuren. Darüber hinaus wird weniger Coenzym Q10 (Ubichinon) hergestellt. Q10 ist ein wichtiger Energieträger der Atmungskette und damit wesentlich für die Bereitstellung von Energie. Möglicherweise steht dies mit dem Auftreten von Muskelschmerzen bei Statin-Therapie in Verbindung [3].
In mehreren großen populationsbasierten Kohortenstudien bzw. Metastudien wurde eine Assoziation zwischen Statintherapie und Diabetes festgestellt. Als Indikator für Diabetes zählten erhöhter nüchtern Glukosewert (Fasting Glucose) im Blut und der Langzeitwert HbA1c. Dabei erhöhten präexistierende Risikofaktoren wie Fettleibigkeit, erhöhte Blutfette und erhöhter Blutdruck zusätzlich die Entstehung eines Diabetes [4].
Eine Limitation dieser Studien ist häufig ein Selektionsbias. D.h. die Teilnehmer der Studie weisen von vornherein bereits ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Diabetes auf.
Statine zählen zu den effektivsten Hemmstoffen der Cholesterinsynthese. Dennoch sollte langfristig das Auftreten von unerwünschten Wirkungen beobachtet werden.
Quellen: